Mittwoch, 17. November 2010

4 Monate in Bolivien

Nun gestern war es so weit. Ich bin nun seit 4 Monaten in Bolivien. Eine mega lange Zeit. Auf der einen Seite. Auf der anderen Seite ist sie auch soo schnell vorbei gegangen. Ich habe echt nicht das Gefühl, als wären es schon 4 Monate gewesen.
In diesen 4 Monaten habe ich nun schon sooo viel erlebt. Auch habe ich so einiges an spanisch gelernt. Ich verstehe nun so ziemlich alles, natürlich nicht ganz alles. Vorallem Witze sind manchmal echt schwer zu verstehen. Oder ich verstehe sie aber sie sind für mich einfach nicht lustig. ;)
Ich habe auch schon seit fast 3 Wochen Ferien. Und zwar Sommerferien. Nun gehe ich also jeden Morgen ins Fitness. Das machen da alle Bolivianer und man trifft so die halbe Schule an. Manchmal machen wir mehr Übungen, manchmal werden aber auch vorallem die Sprechmuskeln trainiert. Das muss auch sein. Eigentlich finde ich das Fitness unnötig. Denn nun gibt es Apparate um zu rennen oder um zu laufen oder um Velo zu fahren. Das, was man in der Schweiz draussen machen würde. Zu dem ist es eine höllische Hitze in dem Fitness Zenter. Ja, dann kann man noch Gewichte stemmen und solche Übungen machen.
Ich finde das alles mehr als unnötig. Es wäre echt schöne im Wald joggen zu gehen oder irgendwo hin mit dem Velo zu fahren. Aber das ist ja da alles zu gefährlich. Sagt man so...
Zum Fitness hin truffe ich immer... Ha, tolles Wort. Also hier gibt es Trufis und Mikros. Mikros sind normale Busse. Trufis sind normale Auto, die eine Linie fahren. Da gibt es 100e verschiedene Linien und man muss einfach wissen wo hin welches Trufi fährt. Einen Plan gibt es nicht. Die kommen auch, wenn sie kommen. Manchmal gibt es 15 oder 20 Minuten keines und dann kommen 10 hintereinander. Manchmal sind sie auch voll und man wartet weiter. Doch der Begriff "das Auto ist voll" ist relativ hier. Man bekommt doch gut 4 oder 5 Leute auf die Rückbank eines 5Plätzers.... Ja, manchmal sind die Autos echt voll. Aber die kosten auch nur 1 Bs. (14Rp,) egal wie lange man fährt. So stehe ich also jeden Morgen an die Strasse und wenn mein Trufi kommt strecke ich die Hand raus. Wenn ich aussteigen will sage ich das und er hält an. Sind noch echt praktisch. Man muss halt einfach wissen, wo welche fahren... Aber ich kenne langsam so einige. Jedenfalls schon mehr als meine Mutter, denn die fährt immer Auto.

Nachmittags habe ich nun frei und kann machen was ich will...
Wir gehen Glace essen oder in s Kino oder mache blöde Fötelis... Die Bolivianer gehen nicht so auf Shoppingtouren. Wenn wir mal auf eine gehen, dann setzen wir uns ins erst beste Café und danach gehen wir nach Hause... Bolivianer fahren auch extrem gerne Autos. Manchmal setzen wir uns ins Auto und drehen Runden. Das dauert manchmal 1 Stunde oder länger.
Eine andere Beschäftigung sind Kinderpärke... Damit meine ich die Kinderspielplätze. Ja, die sind noch ganz lustig. Da hat es sogar Trampolin und auf der Schaukel machen wir Wettbewerbe, wer höher kommt.... Die Rutschbahnen sehen manchmal aus, als würden sie gerade zusammenkrachen. Doch bis jetzt haben sie noch immer gehalten.

Eines Sonntags waren wir eingeladen in Quillacollo. Das ist so ein Örtchen in der Nähe von Cochabamba. Dort hatte es ein Schwimmbad. Alle, die mich gut kennen, wissen wahrscheinlich, dass ich nach 15 Minuten schon im Wasser war... Alle anderen assen... Ich habe noch nie ein so schmutziges Schwimmbad gesehen. Es hatte einfach enorm viel Laub und Erde am Boden. Aber mir egal. Ich war schon soooo lange nicht mehr in einem, da machte mir das auch nichts aus. Es war dann aber noch eher kalt. Aber egal, ich genoss es. Danach legte ich mich schnell auf den Boden um Wärme zu tanken. Doch schon nach 5 Minuten hatte ich einen Sonnenbrand. Dabei war ich eingecrémt. Aber die Sonne ist da einfach sooo stark. Nun habe ich also schon den 2. Bikiniabdruck dieses Jahres... Danach gab es Barillada. Da gibt es Reis mit Käse (so eine Art Risotto, aber nicht sooo gut..) und viele Salate und natürlich Härdöpfel. Dazu werden auf dem Grill riesige Stücke Fleisch gegrillt. Langsam habe ich diese Feste satt. Ich hätte sooo gerne mal wieder einen Klöpfer. Aber die gibt es hier nicht. Nun ja, irgendwann gingen wir danach wieder nach Hause. Aber es geht immer sooo ewigs. Und am Schluss ist mir einfach nur noch langweilig.


 
Diesen Samstag bin ich dann mal echt früh aufgestanden. Um 6.00Uhr. Ist glaubs echt lange her, seit ich das letzte Mal sooo früh aufgestanden bin. Und ich habe es sogar noch freiwillig gemacht.
Also meine Mutter und meine Grossmutter gehen jeden Samstag auf den Markt um alles für die Woche einzukaufen. Und denn wollte ich auch mal sehen. Also deswegen stand ich soo früh auf.
Es gehen vorallem die Ärmeren dorthin. Denn die Dinge sind billiger dort. Und man bekommt einfach alles. Alles zum Essen, Waschen, Putzen, Kochen. Wir kauften vorallem Früchte und Gemüse. Aber auch Reis und Klo- Papier. Das Zeug ist echt wahnsinnig billig. Eine Mango kostet gerade mal 30 Rp. Wegglis 5Rp. Es gibt auch noch Blumen. Da bekommt man so einen riesen Bund, der Umfang aller Stiele ist etwa so Tellergross, für 2 Fr. Es hat auch noch Fleisch. So ganze Ratten oder Mäuse, gehäutet. Oder Leute tragen ganze Kuhbeine auf den Schultern. Die sind nicht irgendwie eingepackt... Ja, es ist nicht gerade sooo appettitlich. Auch Fisch gibt es. Der ist aber gefrohren und wir dann mit einer riesen Säge in Scheiben geschnitten, auf einem Holztischchen... Hygiene existiert nicht soo ganz da. Aber es war echt interessant. Vorallem geben einem alle was zum Probieren. Ja, ich habe dann halt die ganzen Früchte genommen... Ich glaube, man probiert eigentlich nur dort, wo man auch was kaufen will... Wusste ich aber nicht. Aber es war ein gutes Frühstück. Ich wurde überall mit "Gringo" angesprochen. Aber das ist da keine abschätzige Bezeichnung. Hab mich eh schon daran gewöhnt. 2 Stunden später hatten wir unserer Wocheneinkauf gemacht. Die Taschen waren alle schon mega schwer und übervoll.

Also das wäre es gerade mal so. Langweilig ist es mir eigentlich nicht so sehr. Ja, manchmal ein wenig. Aber es gibt trotzdem noch recht viel in der Stadt zu machen. Und wir haben schön warm. Sommer...

Bis zum nächsten Mal

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