Donnerstag, 30. Dezember 2010

Weiter vom Pech verfolgt!

Nun melde ich mich doch nocheinmal im alten Jahr!
Chile hat nun doch nicht geklappt. Aber dazu später!

Zuerst möchte ich euch von meiner Weihnacht erzählen. Die Vorweihnachtszeit, also die Adventszeit ist hier nicht so spektakulär. Sie kennen weder einen Adventskranz noch den Adventskalender. Das Wort Advent gibt es im Spanischen, doch sie kennen das Wort in Lateinamerika nicht. Sprich, es gibt keine Traditionen oder Feste bis zum Heilig Abend. Nicht mal der Santichlaus kommt am 6. Dezember. Er heisst Papa Noel und kommt am 24. Der Tannenbaum wird am 1. Dezember ins Wohnzimmer geholt. Wie schon gesagt ist er aus Plastik. Aber nichts desto trotz, er NADELT!!! Die Post spinnt irgendwie, jedenfalls warte ich immernoch auf meine Adventskalender. Eine Adventszeit ohne Adventskalender ist NICHTS! Da wache ich am Morgen auf und sehe auf meinem Natel (das ich damals noch hatte...) dass Dezember ist und freue mich ein weiteres Türchen aufzumachen. Doch schlagartig wird mir bewusst, dass ich kein Adventskalender habe und in Bolivien sitze... (Keine Angst es gefällt mir immer noch). Weiter wird mir bewusst, dass die Zeit bis zum Heilig Abend ewigs geht. Ich kann nicht mal die Tage an den geschlossenen Türchen abzählen. Genauso fehlte irgendwie der Schulstress. Ich weiss, wenn man ihn hat, findet man ihn nervig. Doch sobald man ihn nicht mehr hat, fehlt er...! Komisch, nicht?!?
Unser Tannenbaum hat Lichterketten dran. Die machen Musik. Schöne Musik ist es aber nicht. Dazu blinken sie noch. Aber wir haben 7 verschiedene Ketten, das macht mich immer halb verrückt, weil die nicht zusammen blinken. Die Musik kann man zum Glück abstellen. Die Krippe wird erst am 23. Dezember aufgestellt. Dafür haben wir schon anfangs Dezember das ganze Haus dekoriert. Für mein Geschmack war es zu viel Deko. Aber das ist in allen Häusern hier so. Das ganze ist einfach echt nicht sommerlich dekoriert. Und wir haben nun mal HOCHSOMMER! So hängen Schneemänner an der Wand und der Santichlaus hat einen dicken roten Mantel an (wie auch anders...). Mit all den Dingen im Haus vergass ich wenigstens nicht ganz, dass bald Heilig Abend ist. Eben, Schule hatte ich ja keine. Trotzdem kaufte ich meine Geschenke erst am 23. Dezember. Es war recht schwer, für meine Familie Dinge zu finden. Denn ich kenne sie genau mal seit 4 Monaten.
In der Adventszeit backte ich mit den Deutschen viele Gutzis. Wir wurden von Mal zu Mal schneller. Und nun wissen wir auch wo was im Supermarkt zu finden ist. Die haben nämlich keine Ordnung drin. Und die Angestellten muss man eh nicht fragen. Die fangen vorne links an zu suche und hinten rechts sage sie dann, dass es das Produkt heute nicht gibt. Da ist es viel einfacher eine alter Frau zu fragen. Die weiss alles ganz genau und kennt die Produkte viel besser als die Angestellten... ;)

Am 23. Dezember ging ich auch noch eine neue Kamera kaufen. Danke Mama und Papa für das Weihnachtsgeschenk! <3
Denn ich wollte schon Fotos von der bolivianischen Weihnacht machen. Und so kann ich euch auch welche reinstellen. Ich nerv mich immer noch, dass sie meine geklaut haben. Aber es geht noch weitaus schlimmer. (Bei meiner Tante haben sie geklingelt und sind danach ins Haus gestürmt und habe kurzerhand alles was Wert hat, mitgenommen. Da kann ich doch glücklich sein, war es "nur" meine Kamera und das Natel).

Also, nun der 24. Dezember war ein ganz normaler Tag. Ich kaufte mit meiner Mutter noch Geschenke ein. Ich skypte Abends (europäische Zeit) mit meinen Eltern. Meine bolivianische Mutter war auch dabei und meine Eltern sangen uns 2 Weihnachtslieder. Das war so schön und meine Mutter hat es beeindruckt. Die Leute hier glaubten mir einfach nie, dass wir wirklich singen. Sie dachten immer, das wäre einfach eine CD oder im Radio. Aber sie verstanden es nicht, dass wir einfach zu zum Vergnügen singen. Nun glauben sie es mir!!! Am Abend wollten wir in einen Gottesdienst. Jedes Jahr ist der um 9 Uhr, doch dieses Jahr war er in allen Kirchen der Stadt schon um 8 Uhr. So gingen wir wieder nach Hause. Meine Mutter blieb zu Hause und machte Pastels. Das ist ein enorm gutes Gebäck mit Käse, dass man dann frittiert. Alle backen das an Weihnachten und danach haben alle Familien viel zu viele...

Pastels

Spät Abends assen wir gefülltes Hühnchen zu Hause. Jedes Familienmitglied sagte 2 Worte über das vergangene Jahr.
Nach diesem Essen fuhren wir zu der Mutter meines Vaters. Dort waren schon fast alle Tanten und Onkels. Wir assen noch mals und schon war Mitternacht. Die ganze Zeit war der Radio eingeschalten und sagte wie lange es noch geht. Um Mitternacht umarmten wir uns alle und wünschten "Feliz Navidad". Danach gings ans Geschenke auspacken. Die Erwachsenen schenken vor allem den Kindern was. Die Kinder stürzen sich also los auf den Geschenkeberg und jeder sucht sich seine Geschenke aus, packt sie möglichst schnell aus. Je nach dem wird Danke gesagt. Manchmal geht es auch vergessen. Man weiss also gar nicht so genau, ob sich die anderen über die Geschenke gefreut haben oder nicht. Schon bald gingen wir zu den Eltern meiner Mutter. Dort waren auch schon alle versammelt. Wir bekamen nochmals zu Essen. Es war mittlerweile etwa halb 2 am Morgen. Und normalerweise essen wir nur Zmittag und am Abend wird nur noch Tee getrunken. Es war echt enorm viel. So 3 mal Znacht...! Danach sassen wir dort und redeten. Das Geschenke auspacken ging in der Familie schon viel gesitteter zu und her. Es gibt keine Kleinkinder. Jeder suchte sich immernoch sein Geschenk aus. Aber man stürmte nicht einfach los. Doch dazu muss ich noch sagen, am Mittwoch gingen wir alle zusammen in die Stadt und kauften die meisten Weihanchtsgeschenke. Das ging so: Wir liefen an einem Schuhladen vorbei und jemand sagte, er braucht Schuhe. So hat sich diese Person die Schuhe ausgesucht und jemand anders hat sie bezahlt und mitgenommen und sie dann am 24. unter den Baum gelegt. Das heisst, die meisten wussten schon , was sie bekommen. Die ganze Zeit assen wir Pastels. DIE SIND SOOO LECKER!!! Und nun wiege ich sicher schon nur von diesem heilig Abend 2 kg mehr...! Um halb 4 Uhr morgens machte wir uns so langsam auf den Heimweg. Mein Bruder und mein Vater schliefen schon und einige Tanten und Onkels waren auch schon fast am Schlafen.
Aber so abschliessend kann ich sagen, es war ein schönes Fest. Es hatte für mich nicht so viel mit Weihnachten zu tun gehabt. Es ging viel mehr ums Essen. Ohne Baum und Geschenke wäre es ein normales Familienfest gewesen. Alle waren sehr interessiert wie Weihnachten in der Schweiz gefeiert wird. Aber nun kann meine Mutter es bezeugen, dass wir singen. Genauso auch, dass unser Baum echt ist und Kerzen dran hat. Als ich vom Santichlaus erzähtle, glaubten sie es mir auch nicht und fragten mich sogar noch auf Englisch, da sie dachten, ich würde die Frage nicht verstehen. Ich finde das nicht komisch, dass er am 6. Dezember kommt. Für sie hier war das lustig.

Am 25. am Mittag ging es schon wieder weiter. Wir waren bei der Grosstante zum Zmittag eingeladen. Es war wieder die ganze Familie meiner Mutter versammelt. Wir assen Pastels und redeten. Dann wurden alle Personen der Familie angerufen, die gerade nicht in Cochabamba sind und schlussendlich gab es Truthahn. Ich hatte aber schon zu viele Pastels gegessen, dass ich nichts mehr essen konnte... Ich bevorzuge Pastels dem Truthahn... ;) Spät Nachmittags ging auch diese Runde zu Ende. Doch kaum waren wir zu Hause kamen schon meine Grosseltern. Wie könnte es auch anders sein, es gab Pastels...

Am Abend packte ich endlich mein Koffer, den wir wollten für eine Woche nach Chile. Es hiess um halb 5 Uhr des nächsten Morgen fahren wir los. Doch in Wirklichkeit wurde es 6 Uhr. So viel zu der bolivianischen Pünklichkeit... ;) Die Strecke war wieder die selbe wie nach La Paz. Ich kann euch nur sagen, dass ich die Anden immer noch liebe. Es ist einfach eine so herrliche Landschaft. Aber ich glaub, darüber habe ich das letzte Mal schon sehr viel geschrieben... Wir waren in 5 Autos unterwegs. Alles Geschwister meines Vaters mit den Familien. Bei Oruro (zu der Stadt später mehr) gings dann auf ein anderer Weg und wir fuhren durch den Altiplano. Für alle die das nicht wissen, das ist eine Hochebene der Anden. Liegt etwa auf 3800 m. ü. M. Und ist echt einfach eine Ebene. Es hat ganz kleine Erhebungen, so vlt von ca. 1 m. Ansonsten gibt es einfach Grasbüschel. Es ist enorm trocken dort. Die Strasse ist auch nur so eine Sandstrasse. Mit vielen Schlaglöchern und Kurven. Wir mussten viel Abstand von einander halten, da es fest stäubte. Diese Hochebene erscheint unendlich. Manchmal sieht man ganz weit hinten Berge. Ansonsten gleicht es ein wenig dem Meer. Es hat einfach NICHTS! Unfruchtbares Land.

Das Wetter war nicht so schön....

Irgendwann kamen wir an der chilenischen Grenze an. Die liegt irgendwo in der Wüste. Dort hat es nun Berge, aber sonst auch nichts. Auch keine Dörfer. Auf einem Berg lag sogar Schnee.
Die Grenze ist so was von dumm. Nee, die Grenze kann ja nichts dafür. Aber da ist Europa echt gut, mit dem Schengenabkommen und allem. Hier muss man zuerst mal anmelden mit welchem Auto man drüber fährt. Dafür muss man alle Papiere des Autos bringen. So mussten wir mal über eine Stunde warten, bis die alle Papiere durchgeschaut hatten. Danach bekommt man die gleichen Zettel, die man auch im Flugzeug bekommt. Und mit dem Zettel kann man dann in eine Halle. Dort werden nochmals 2 Zettel ausgefüllt und man kann in die Schlange stehen. Jeder muss sein Gepäckstück dabei haben! Danach wird alles gut vom bolivianische Zöllner angeschaut und danach vom chilenischen. UND GENAU DORT ENDETEN MEINE CHILE- FERIEN!!! Denn um als Minderjährige die Grenze zu passieren braucht man die Erlaubnis der Eltern. Wenn man mit den Eltern reist ist das kein Problem. Ich hatte ein Papier, dass besagt, dass ich mit den Gasteltern hier lebe. Doch das hat nur die Unterschrift von jemandem von AFS. Doch genauso habe ich noch Blätter mit der Erlaubnis meiner schweizer Eltern. Doch die chilenen fanden, mit den Blättern könnte ich nur ausreisen, wenn ich die Originale hätte. Aber das ist nun mal unmöglich, denn seit über 2 Monaten ist keine Post mehr angekommen. Die Chilenen liessen nicht mit sich reden und sagten nur, ich dürfte nicht über die Grenze. Meine Familie kann gehen. Ich muss in Bolivien bleiben. Super. Es war mittlerweile 5 Uhr Nachmittags...
Das hiess also nun, dass ich umkehren kann. Sorry, Carmen, Jasmin, Fabian und Jana, aber ich hass d Chilene. Ich hoff mol es sind nid alli so. Aber die drei wo dörte an dr Gränze gsi sind, sind eifach mega unfründlich und desinteressiert gsi. Genauso wenig händ sie irgendwie welle rede. Ich hoff ihr gniesset euri Ziit in Chile drotzdäm!!!
Ich bekam gerade noch den letzten Bus zurück nach Oruro. Das war wohl eine der schlimmsten Fahrten für mich. Die Fahrt ging irgendwo durch die Wüste und den Altiplano. Und so alleine fühlte ich mich recht hilflos. Es fing schon bald an zu regnen. Wir fuhren unter einem Regenbogen durch. Nun hagelte es auch noch und es war noch Schneeregen. Es war so etwas von mega kalt. Und ich hatte nur mein Pullover dabei, denn ich war auf Badeurlaub eingestellt. Die Fenster des Busses schlossen nicht richtig. Irgendwann stand vor uns ein Bus, der ist in einer Wasserlache stecken geblieben. So mussten wir auf einen anderen Weg ausweichen und vor den anderen Bus hinfahren und ihn rausziehen. Das war keines Wegs einfach. Unser Bus spuhlte nur durch. Und auch er stand in der Pfütze. Ich hatte scho Angst, dass er nun auch noch stecken bleiben würde. Nach 20 Minuten war der andere Bus aber frei und auch wir fuhren problemlos weiter. Doch nun hatte ich bei jeder Lache Angst. Es hiess, die Fahrt würde 4 Stunden dauern. Nach 6 Stunden kamen wir in Oruro an. Nun war schon 10 Uhr abends gewesen und ich war alleine und musste nun einen Bus nach CBBA finden. DOCH: Als ich den Terminal betrat war der so etwas von voll. So stellte ich mich in die Reihe. Ein Señor erklärte mir, dass heute keine Büsse mehr fahren würden, da das ganze Land am streiken sei...! super!!! So musste ich ein Hotel finden. Denn im Terminal zu übernachten wäre zu gefährlich. Ich benachrichtigte meine Tante. Und ging sogleich schlafen. Nachdem ich das Hotel bezahlt hatte (70Bs, ca. 10Fr.) hatte ich noch knapp 100 Bs/ 14 Fr. Ich hatte kein Natel (da es mir ja gestohlen wurde) und somit kein Wecker. Also hoffte ich mal, dass ich genug früh aufwachte. Doch auch am nächsten Tag gab es noch keine Büsse. Ich rief nochmal meine Tante an und sie sagte mir nun, dass sich meine Eltern so Sorgen gemacht hätten, dass sie mich holen kommen und dann nach CBBA fahren. Super!!! Das wollte ich echt nicht. Denn so hat nun gar niemand Ferien. Doch sie waren schon unterwegs. Der Grund für den Streik ist, dass die Benzinpreise um das doppelte bis dreifache gestiegen sind. Niemand weiss weshalb. Alle sagen nur, dass Evo Morales, der President von Bolivien, es so wollte. Weil es glaubs, viel billiger ist in Bolivien als in allen anderen südamerikanischen Ländern. Deshalb wissen die Unternehmen nun nicht, was eine Fahrt kosten soll und haben Streik ausgerufen.
Ich verbrachte den Tag also in Oruro. Oruro kennt  man vorallem, da im März Carneval dort ist. Ansonsten hat das Städtchen nichts zu bieten.  Es leben etwa 230 000 Menschen dort. Für Bolivianer eine kleine Stadt... Sie liegt auf über 3700 m. ü. M. und es ist einfach nur kalt dort. Ich habe die Nacht mit 3(!) T- Shirts und einem dicken Pullover verbracht und ich hatte immer noch kalt. Die Leute dort haben nicht so viel Geld und dementsprechend sind auch die Häuser gebaut. Es hat kein Museum oder sonst was. Alle Touristen sassen im Terminal und es hatte fast keine Leute auf der Strasse und wenn, dann waren es Indigene. DOCH:  Es gibt ein Zug durch Oruro. Das ist der erste Zug, den ich in Bolivien gesehen habe. Es war ein Güterzug.



 Oruro

Ansonsten hatte ich ein langweiliger Tag. Ich war die meiste Zeit im Hotel und schrieb in mein Tagebuch. Am späteren Nachmittag kamen meine Eltern und ich konnte richtig sehen, wie ihnen die Anspannung abfiel, als sie sahen, dass ich noch bei den lebenden bin. Später erzählten sie mir, dass man als Minderjährige gar nicht in ein Hotel einchecken darf und genau so wenig im Bus reisen... Und falls es jemand sieht, kann die Polizei mich holen. Und da ich immernoch kein Visum habe, können sie mich zurück in die Schweiz schicken. Das wollten meine Eltern echt nicht, genauso wenig wollten sie mich noch länger alleine in Oruro lassen und machten sich einfach nur noch Sorgen. Zum Glück nahm es mir niemand böse, dass ich eingentlich der Grund bin, weshalb sie keine Ferien hatten. Auch wenn ich nichts dafür kann. So fuhren wir am selben Abend noch nach Hause. Denn bis Montag um Mitternacht waren alle Strassen noch offen, danach kamen Sperren.

Seither bin ich nun zu Hause. Ist recht dumm so ohne Natel. Besser gesagt, ohne Nummern. Denn ich sitze oft einfach zu Hause oder gehe alleine nach draussen...

Nun sind nicht nur die Benzinpreise, sondern alles um etwa das doppelte gestiegen. Alle geben einfach mal Evo die Schuld. Ich hatte schon längere Gespräche mit meiner Familie über ihn und ich verstehe nun, dass er für sie nicht nur gut ist. Sie sehen ihn nur als schlecht an. Er gibt fast täglich neue Gesetzte raus. Genau deswegen habe ich auch mein Visum noch nicht. Er setzt viel Geld für die Indigenen ein. Er baut viele Pueblos (= Dörfer) aus. Und alle das Geld nimmt er von der städtischen Bevölkerung. Doch für an und für die Städte macht er mehr oder weniger nichts. Ich weiss natürlich nicht, ob das alles stimmt. Aber ich verstehe meine Familie. Denn nun kostet einfach alles das Doppelte. Und ohne Evo wäre es wahrscheinlich nicht so. Alle meinen, dass die Preise nicht mehr sinken. Viele Geschäfte haben momentan geschlossen, da sie denken, dass die Leute eh keine Geld haben. Oder sie wissen nicht, wie viel sie heuschen sollen. Viele verreisen nun doch nicht in die Ferien. Und das Essen ist halt nun auch teuer... Vorallem gibt es genug Bolivianer, die echt nicht viel Geld haben. Und die haben nun echt Probleme. Doch jeder Protest wird von der Polizei beendet.
So schauen wir mal, wie sich das weiterentwickelt. Ich hoffe, die Preise senken sich wieder. Denn momentan ist das Leben gar nicht so billig.
Ich träume immer noch Chile nach. Bei uns regnet es seit Tagen und es ist eher kalt. Die Ferien sind wirklich langweilig. Noch 1 Monat mehr und dann kann ich wieder in die Schule. Die Schweiz hat echt das bessere System! Denn 3 Monate ist einfach nur langweilig. Am Anfang tönt es ja toll...

Mini liäbä Schwiizer, ich wünsch euch allne en guäti Rutsch ins neue Joor!

Donnerstag, 23. Dezember 2010

Bolivien Live!!!

Heute mal einen kurzen Eintrag und wahrscheinlich auch den letzten im 2010!
Also, gestern ging ich mit Laura auf den Cristo. Das ist eine 32, mit Sockel 40 m hohe Cristus Statue. Anscheinend haben die Polen nun eine 34 m hohe Figur gebaut. Aber jedenfalls bis vor kurzem war es die höchste der Welt. Nach oben führen Gondel und es gibt eine Treppe. Wir nahmen die Treppe. Der Aufstieg dauert etwa 30 Minuten. Von oben hat man eine wunderbare Aussicht über ganz Cochabamba. Und man sieht alle Berge rundherum. Cochabamba liegt in einem enorm tiefen Tal. Wir machten ein Pique- Nique, mit schweizer Käse, der in Bolivien hergestellt wurde... Nachdem wir noch unser Leben dortoben genossen, machten wir uns wieder auf den Heimweg. Und da erlebten wir mal so richtig Bolivien...
Auf halber Streckte sassen 2 Männer mit schwarzen Lederjacken auf den Treppen. Sie kehrten uns den Rücken zu und als wir an ihnen vorbei wollten, standen sie auf und streckten uns Messer entgegen und sagten uns nur, wir müssen uns setzen. Ja, also wussten wir was geschehen war... LEIDER!!!
Der eine schnitt den Bändel meiner Umhängetasche durch, und nahm meine Kamera und mein Natel. Und noch ein wenig Geld. Es waren so ca. 12 Fr. Zum Glück gab er mir das Portemonnaie wieder. Denn dort war meine ID und die Kreditkarte drin. Sie wollten auch vorallem die Kameras haben. Denn als sie meine fanden, fragten sie, wo die zweite sei. Die ganze Zeit hatten beide so riesen Messer in der Hand. Doch er hatte ewigs, bis er mein Bändel durchgeschnitten hatte. Also scharf war das echt nicht. Aber es machte mir trotzdem ziemlich Angst. Von Laura haben sie die geschliffene Sonnenbrille, den MP3- Player und die Kamera genommen. Nach 2 Minuten war die ganze Aktion fertig, sie gaben uns die Taschen wieder, mein Typ hat mir sogar noch die Tasche geschlossen, und sie hauten nach oben ab. Uns passierte überhaupt nichts. Abgesehen vom Schock.
Nun habe ich halt meine Kamera und mein Natel nicht mehr. Wie durch ein Wunder hatte ich letzt Nacht eine schlaflose Nacht und habe in den Morgenstunden ca. 200 Fotos auf den Laptop rübergespielt. So habe ich keine Fotos verloren, ausser die die wir beim Cristo gemacht haben und die sind ersetzlich.
Man kann also sagen, es sind nur materielle Sachen, die ich verloren habe. Laura und mir ist nichts passiert. Vorallem schade ist es mir um die Kamera. Denn das Natel war mir eh in den letzten Tagen so oft auf den Boden gefallen, dass es ziemlich am auseinanderfallen war. Es macht mich auch nicht so traurig, dass nun die Kamera weg ist, wie gesagt, es ist nur materieller Wert und der ist ersetzbar. Viel mehr macht es mich traurig, dass es Menschen gibt, die mit der Absicht leben, anderen Menschen schaden zu fügen. Für diese zwei Männer war die ganze Aktion Spass. Sie haben es sicher nicht nur des Geldes wegen getan. Ich kann es nicht verstehen, wie man Spass daran haben kann, wenn man sieht wie fest andere Menschen Angst haben. Es ist so etwas von respektlos. Aber für diese Menschen sind wir einfach die Touristen, die eh das Geld haben und denen wird es ja eh nichts ausmachen. Und sie können so zeigen, wer der Stärkere ist. Man hat uns schon ganz am Anfang gesagt, falls uns mal jemand ausraubt, MUSS man alles geben, denn die schrecken vor nichts zurück. Und da ist mir mein Leben doch mehr wert.
Aber eben, uns ist nichts passiert, es ist dumm, dass ich nun eine neue Kamera kaufen muss. Und das nächste Mal werde ich mit den Gondeln hochgehen. Nun weiss ich einfach nicht so ganz, welchen Menschen ich trauen kann und welchen nicht. Es macht mich auch traurig, dass die das so kurz vor Weihnachten machen, wo ja eigentlich das Fest der Liebe ist. Aber hier feiern sie ja eh viel anders Weihnachten. Aber das erzähle ich euch nächstes Mal.
Wenn alles mit meinem Visum klappt, gehe ich am Sonntag für eine Woche nach Chile ans Meer und melde mich danach wieder.

Ich wünsche euch allen eine frohe Weihnachten mit hoffentlich viel Schnee und einen guten Rutsch ins 2011
eure Caroline

Dienstag, 14. Dezember 2010

Ferien

Nun ists schon wieder eine rechte Zeit her, seit ich das letzte Mal gebloggt habe. Fragt ihr euch weshalb!?! Meine Ferien sind einfach nicht soo wirklich interessant, dass ich jede Woche etwas neues berichten kann. Ich meine auch Schule hier ist wie Ferien für mich. Aber die Leute sind wenigstens hier und haben doch manchmal Zeit um mit mir zu reden. Auch wenn sie recht oft recht genau im Unterricht aufgepasst haben, war es doch irgendwie interessanter für mich als nun in den Ferien. Dafür habe ich dieses Jahr mal genug Zeit um meine Weihnachtsgeschenke kaufen zu gehen. Das ist nämlich noch ziemlich schwer. Was schenkt man Leuten, die für dich eigentlich wie eine Familie sind, doch in Wirklichkeit kennst du sie doch nicht so gut. Also, um es genau zu sagen, die Zeit hätte ich eigentlich längst um lange Weihnachtsshoppingtouren zu machen. Aber ich habe einfach so keine Ahnung was schenken. Und so endet jede Weihnachtsshoppingtour in einer Kleidershoppingtour... Denn mein Kleiderschrank ist immernoch sehr auf Winterkleider eingestellt und ich habe mich in der Schweiz noch nicht getraut daran zu denken, dass dann auch irgendwann Sommer wird. Also habe ich nun meine Sommerkleider, aber die Weihnachtsgeschenke muss ich immer noch suchen gehen.

Ja, also was ich euch noch erzählen kann, ich war eben nach Chapare krank. Hatte irgendwelche Verwandten von den Amöben, oder so was, in meinem Magen. So ganz habe ich das nicht verstanden. Jedenfalls gingen wir ins Spital. Das ist ja etwas komisches hier. Da geht man hin um ein Termin abzumachen. Man kann nicht anrufen. Also egal wie schwer krank man ist, man geht dort hin und muss ewigs warten. Dann hattte ich den Termin für so etwa 3 Stunden später und ging nochmals nach Hause. Die Spitäler sind noch ganz modern ausgerüstet. Wovon wir natürlich in das beste der Stadt gehen (AFS bezahlts, viele Leute hier können sich das Spital nicht leisten). Doch: Es gibt kein Lift. Und das Spital hat doch mindestens 3 Stockwerke... Das tat mir irgendwie Leid, wenn sich da alte Leute die Treppe nach oben ziehen und all 2 Stufen verschnaufen müssen. Also, die Behandlungszimmer sind ENORM klein (vergleichbar mit einer Abstellkammer). Aber es war noch ganz in Ordnung. Jedenfalls geht es mir nun wieder gut und ich denke das ist die Hauptsache und es war wirklich sauber. Und ich meine die Stadt ist wirklich nicht sauber. Mir fällt das zwar nicht mehr auf, aber ich meinte, dass ich von dem am Anfang noch recht geschockt war.

Es weihnachtet auch schon sehr bei uns im Haus. Der Tannenbaum ist schon seit dem 1. Dezember aufgestellt. Leider ist es einer aus Plastik. Und er hat auch keine Kerzen dran. Die Elektrolämpchen machen auch noch Musik und blinken (jedoch nicht im Takt...). Ja, ich liebe ja eigentlich den Geruch von den Tannenbäumen und den Kerzen dran. Der hier riecht leider gar nicht. :( Es stehen auch 1000 Dekorationen im Haus. Doch das meiste hat Schnee dran. Wir haben einige Schneemänner und Santichläuse. Ich komme mir echt einfach wie im falschen Film vor, denn wir haben so um die 30* und ich schwitze einfach nur. Und Advent verbinde ich eigentlich mit Kälte und Schnee...
Aber auch in der Nachbarschaft stehen so einige Kitsch- Renntiere, die einen Santichlaus im Schlitten haben. Ich weiss echt nicht, aus welchem Grund die Leute hier solches Zeugs kaufen. Palmen würde viel besser passen. Ja, aber man kann sich auch fragen, weshalb die Läden hier solches Zeugs verkaufen... Ich weiss es echt nicht. Den Santichlaus kennen sie gar nicht, besser gesagt, der kommt bei ihnen am 24. Dezember. So musste ich mal keine Angst haben, dass er mich mitnehmen möchte... (ich will nochnicht nach Hause...!) Doch es ist schade, wenn ich weiss, dass ihr alle Santichlaus feiert und für mich ist es ein ganz normaler Sommertag.
Genau so gehört für mich zum Advent auch ein Adventskalender dazu. Ja, gut ich habe einen auf meinem Natel (http://www.smas.ch/), aber ich möchte jeden Tag ein Türchen aufmachen... Das finde ich immer so toll im Advent. Eigentlich wären ja auch mehrere auf dem Weg hier hin. Doch die Post funktioniert nicht so ganz nach Europäischen Standart. Die hat vielmehr die Mentalität der Südamerikaner... So wartet ich nun schon mehr als 3 Monate auf Briefe und Pakete und es kommt nichts an... Ich hasse langsam echt schon diese Post. Vorallem weiss ich langsam nicht mehr, ob das Zeugs überhaupt noch ankommt oder einfach irgendwo verschollen ist... Ich hoffe mal nicht!
Ich habe mit anderen deutschen Austauschschülern auch schon Gutzis gebacken. Meine Familie hatte die so gerne. Nach 24 Stunden waren alle weg. Und es waren doch 3 Portionen... Ich hab sie für einmal nicht gegessen... (Denn mir war immernoch nicht ganz wohl und als es mir besser ging und ich Hunger hatte, waren sie schon weg...).

Unsere Gutzis

Meine Cousine hatte ihre Abschlussfeier. Es war erst mal der "Akt". Die Feier ist erst nächste Woche. Das ganze ist viel dramatischer als in der Schweiz. Die freuen sich gar nicht so, dass sie nun die Schule abgeschlossen haben. Doch die waren auch 12 Jahre zusammen in der Klasse und gehen nun alle ihre Wege. Da läuft jeder Schüler mit einem Elternteil über einen Teppich, der war mal rot, und steht dann auf eine Tribüne. Die Lehrer reden noch und die Schüler. Es hatte noch ein Chor der sang. Aber man hörte nur das Klavier und das war recht hässlich. (Ach, wie ich mein Klavier vermisse...). So ging das ewigs. All 5 Minuten mussten wir wieder aufstehen. Die Nationanlhymne wurde gesungen. Ich kann die nun schon besser als den Schweizerpsalm... Danach gingen wir zu meinem Onkel nach Hause. Sein Haus war genauso weihnachtlich geschmückt. Es waren die selben Dekorationen... Dort waren wir noch bis 12 Uhr. Ich erzählte meiner Tante alles über die Weihnachtszeit in der Schweiz. Es gibt da echt sehr grosse Unterschiede. Und sie finden es nicht komisch, Weihnachtslieder mit Wintertexten zu singen...

Ich war diese Woche noch in 2 Kochkursen. Das war recht lustig. Ich machte diese mit 2 deutschen und einem Belgier. Alles andere waren so ältere Frauen. Wir dachten uns das sei ein Kochkurs mit traditionellem Essen aus Bolivien. War's auch, aber traditionelles Essen für den heilig Abend. Ja, da hat die "Leherin" ein gerupftes Poulet gebracht und dem zuerst mal alles innen rausgeschnitten. Die Innereien waren schon weg. Es war "nur" noch das ganze Knochengerüst. Doch das reichte. Sehr apettitlich war es nicht. Irgenwann drehte sie das ganze Poulet um,  um die Beinknochen rauszuziehen. Als die draussen waren hat es "blubb" gemacht... ;) Dann zeigte sie uns, wie die Füllung gemacht wird. Und noch andere Rezepte... Es war noch ganz lustig. Die anderen Frauen haben sich zwar enorm über uns jungen aufgeregt. Wir verstanden halt auch nicht immer alles. Man darf zum Beispiel nicht einfach kaltes Wasser nehmen, sondern muss das kochen und dann abkühlen lassen. Aber das ist einfach, weil man hier das Hahnenwasser nicht trinken kann. Für uns war es echt lustig. Ich glaube mal nicht, dass ich das jemals kochen werde... Aber nun kann ich ein Poulet ausnehmen... (Hab's mindestens mal gesehen, wie man's macht!). Am Samstag machten wir noch einen für Salteñas. Das ist einfach so etwas gutes! Das sind gefüllte Teigtaschen. Mit Fleisch und Härdöpfel drin. Echt lecker. Der Kurs war um vieles interessanter. Er ging schlussendlich fast 2 Stunden länger, weil die anderen Kursteilnehmer so fasziniert waren, dass wir einfach ein Jahr in Bolivien leben und wollten alles über Europa wissen und was wir hier so machen. Und dann noch über das Essen in Europa und wieso wir einen Austausch machen. Und, und, und. Ich bin mir sicher, Salteñas werde ich sicher auch mal in der Schweiz machen. Sind um einiges appetitlicher als ein Poulet auszunehmen... ;)

 Die verschiedenen Gebäcke. Die Hellen mit einem dunklen Streifen in der Mitte sind Salteñas. Das andere sind Tukumanas (hinten rechts) und Puka Kapas (vorne links, mit einigen Salteñas)

In der Adventszeit kommt nun auch wieder das Heimweh. Aber nun ist es ein anders als am Anfang. Ich möchte eigentlich Weihnachten so feiern wie ich es immer getan habe, und nicht bei 30*C. Doch das geht nun mal nicht. Hier herrscht einfach eine andere Kultur. Ich habe auch das Gefühl, dass hier die Vorweihnachtszeit nicht so eine Familienzeit ist. Ausser das alles "kitschig" dekoriert ist, geht das Leben ganz normal weiter. Niemand bastelt Weihnachtsgeschenke. Aber ich habe auch noch keinen Bastelladen gesehen. Manchmal weiss ich nicht, ob meine Familie wirklich versteht, was für eine Kultur ich habe. Ich erzähle ihnen oft, was gerade in der Schweiz läuft. Ich glaube, sie nehmens manchmal mehr als Geschichten wahr.
Aber ich kann euch versichern, es geht mir immer noch gut. Mir wird langsam bewusst, dass ich schon eine mega lange Zeit hier bin. Ich habe mich nun wirklich eingelebt. Ja, ich verstehe immer noch nicht immer alles. Manches kommt mir einfach noch komisch vor. Und ich weiss immernoch nicht, was wirklich gefährlich ist hier und was einfach gefährlich gilt. Mir ist noch nie etwas passiert. Ich glaube hier wird noch vieles erzählt, dass die Leute vom Freund des Cousins der Tante des Nachbars der Mutter vom besten Freund des Nachbarsohns oder so wer erzählt oder gesehn hat. Denn alles kann echt nicht stimmen. Ansonsten wäre niemand auf der Strasse. Oder alle wären lebensmüde...!

Wie ich schon oft geschrieben habe, regnet es immer noch recht oft. Dezember und Januar sind ja die Regenzeiten hier. Alles wird langsam ein wenig grüner. Doch ganz viele Flüsse sind ausgetrocknet, weil es viel zu wenig regnet. Nach dem Regen ist die Luft viel wärmer als zuvor. Die Bolivianer stöhnen oft über die Hitze. Ich finde es überhaupt nicht zu warm. Von mir aus kann es gerne noch um einiges wärmer werden. Aber ich glaube, ich bin es mir feuchter gewöhnt. Und hier gibt es einfach keine Freibäder. Heute war ich im Schwimmbad eines Hochhauses. (Dort wohnt die Mutter von Laura, einer Deutschen). Das Wasser war so extrem kalt. Dort gehen gar keine Leute rein. Wir waren die einzigen. Für mich passt das nicht ganz zusammen, wenn man über die Hitze stöhnt (obwohl es keine Hitze ist) und danach nicht in den kalten Pool geht, weil er zu kalt ist.

Ich wünschä euch e ganz schöni Adväntsziit und mäld mich  sobald s wieder öppis zum verzellä git...

Ja, Wenger und Victorinox kennen sie sogar hier... Aber sie wissen nicht das das von der Schweiz kommt... :(

Bis denn und Griessli us em summerliche Boliviä

Donnerstag, 2. Dezember 2010

Chapare

Leuts, ich war im Regenwald!!!
Letztes Wochenende fand die Reise von AFS Cochabamba statt. Und die führte, wie der Titel schon sagt, nach Chapare. Chapare ist eine Provinz mehr oder weniger in der Nähe von Cochabamba. Mit dem Auto dauert die Reise etwa 2 Stunden. Wir fuhren jedoch mit einem Bus und da dauert es halt dann schon mal so 4 Stunden.
Ich glaube, ich habe schon ein paar mal geschrieben, dass CBBA gar nicht grün ist. Wovon so langsam wird es auch hier ein wenig grün. Ich glaube, es wird nie so grün wie in der Schweiz im Sommer werden. Chapare liegt aber auf weniger als 300 m. ü. M. (CBBA ist auf 2500 m.ü. M.) und es ist meega warm und feucht dort.
Und es ist grün. Ich habe echt keine Stelle gesehen, die nicht grün war.
Also am Samstag kamen wir so um Mittag in Villa Tunari, einem kleinen Örtchen, an. Zuerst assen wir Zmittag. Der 1. "Schock": Da es so viele Flüsse in Chapare gibt, kann man fast nur Fisch essen... ;( Aber es war so wahnsinnig heiss, dass mir gar nicht so ganz nach essen war. Alles stürzten sich nur auf die kalten Wasserflaschen. Ich kann euch sagen, echt, der Schweiss lief nur noch runter.
So gingen wir nach dem Mittag zu unseren Bungalows. Und stürzten uns nur noch in den Pool. Kalt war der zwar nicht, aber angenehmer als draussen.

Danach besichtigten wir Villa Tunari. Dass heisst, der Bus fuhr durch das Örtchen und hielt bei einer Gelateria an. Das war echt die beste die ich bisher gesehen hatte. Eine Kugel kostete 3Bs (45Rp.) zwei Kugel kosteten dann aber 7Bs. (1. 05 Fr.). Die Logik habe ich nicht begriffen... Oder die können nicht rechnen.
Nun gingen wir zu einer Ducha publica. (öffentliche Dusche). In der Schweiz würde man sagen, dass sein ein Wasserfall. Die Leute kamen echt mit Shampoo her und waschten sich. Soll anscheinend ganz sauberes Wasser sein. Wir stellten uns in den Kleidern drunter. Es war herrlich kaltes Wasser.

 Unter der Dusche... Einfach herrlich

Irgendwann waren wir wieder zu Hause und sprangen in den Pool. Ich glaube, man könnte gar nicht ohne Pool dort leben.
Abends gings nochmals in ein Fischrestaurant... Bääähhh
Es hat enorm viele Mücken dort, weshalb sich alle immer 5 mal eingesprüht hatten... Sorry, für das war ich zu faul. Und ich bin die einzige die fast keine Stiche abbekommen hat!!!

Samstags standen nun so einige Parks auf dem Programm. Zuerst gings mal in einen Hochseilgarten. Besser gesagt, "Hochgarten". Denn ein Sicherungsseil gabs nicht so richtig. Da gab es verschiedene Plattformen, von denen man sich runterschaukeln konnte. Die höchste war 18 Meter. Da setzt man sich auf eine Strickleiter und und bekommt noch so ein "vertrauenswürdiges" Seil umgelegt und man springt ab... Auf der Plattform oben ist man überhaupt nicht gesichtert... Aber was solls wir habens alle überlebt. Und es war echt lustig. Ja, als ich auf der Strickleiter sass, löste er noch mals schnell den Knoten von dem Holzteil, auf dem ich sass und machte ihn neu. :)

 Das war nur der 12 Meter Turm... Ich sitze da gerade auf der Strickleiter...

Danach besuchten wir einen Park, wo es freilebende Affen gibt. Alle sagten uns, dass die alles wegreissen würden, z.B. Halsketten, Brillen, Kameras, uns passierte jedoch nichts. Wir mussten wahnsinnig pressieren mit hochlaufen. Es war super anstrengen, da es so feucht war und man wirklich wie ein Wasserfall schwitze. Oben angekommen, hatten wir dafür eine super Aussicht. Nur leider kam langsam Regen auf. D. h. wir
mussten noch mehr pressieren, denn bei Regen ist der Park gefährlich.

Die Aussicht vom Park. Von zuoberst. Das ist ein ausgetrockneter Fluss. 

Danach gingen wir nochmals unter die öffentliche Dusche. Denn unser Pool hat sich leider grün verfärbt. Keine Ahnung weshalb, aber ich denke mal, da wirft auch nie jemand Chlor rein.
Um 17. 00 Uhr assen wir nun Zmittag... Dieses Mal gab es Reh... Auch nicht besser. :(
Abends kam ein Gewitter auf und es regnete so stark. Zum Glück waren unsere Hütten gut gebaut. Aber der Strom fiel auch aus. Kerzen gab es keine. So redeten wir bei Natellicht weiter.
Übrigens, die Duschen in unseren Hütten haben noch gar nicht funktioniert und wenn dann geben sie nur tröpfchenweise Wasser. Es gewitterte unheimlich stark. Und es waren so viele Blitze, die machten alles taghell.

Am nächsten Morgen regnete es immer noch aus Strömen. Wir gingen in ein Coca Museum. Die zeigten uns, wie Coca gemacht wird und wie man es danach schmuggelt... Bin jetzt bestens informiert... :) Danach fuhren wir endlos lange mit dem Bus auf einer kleinen Strasse. Weshalb genau, weiss ich auch nicht. Jedenfalls kehrten wir dann irgendwann wieder um. Zu Hause mussten wir schon unser Zeugs packen und es ging ab nach Hause.
Unterwegs hielten wir bei einem Stausee. Doch da es dieses Jahr einfach noch nichts geregnet hatte, hat der jetzt kein Wasser. Es war sooo kalt dort. Der liegt auch über 3000m. ü. M.
Nun gings ganz nach Hause und so ist auch diese Reise vorübergegangen.
Irgendwann habe ich leider was falsches gegessen. Denn nun habe ich eine Magenverstimmung und mir ist schlecht. :( So war ich nun den Rest der Woche zu Hause und habe grösstenteils geschlafen.

Händs guät, bis zum nächschte Moll!!!

Caro