Mittwoch, 16. Februar 2011

Laredo :)


Seit 2 Wochen haben wir Schule und heute ist sie schon zum ersten Mal ausgefallen. Anscheinend weil überall Blockaden sind, ich glaube es ist wegen dem Gas, weil es wahrscheinlich zu teuer ist. So geniesse ich wiedereinmal einen Tag zu Hause.
Heute bin ich genau 7 Monate in Bolivien. Das heisst, dass ich in 4 Monaten und 1 Woche wieder nach Hause kommen werde. Und langsam freue ich mich auch wirklich wieder auf die Schweiz. Denn es gibt so viele Dinge, die hier komplizierter sind. Ich vermisse vorallem mein Velo. Und dass es nach 8 Uhr abends gefährlich ist, alleine auf der Strasse zu sein. Ich vermisse aber auch euch alle, die immer meinen Blog verfolgen!

Wir 4 Austauschschüler, 1 Franzose, 1 Tschechin, 1 Deutsche und ich, gehen nun immer am Dienstag mit den 7. Klässlern ins Quechua. Denn in dieser Zeit hat meine Klasse Englisch und das Niveau ist nicht so gut. In der ersten Stunde durften wir den 7. Klässlern die Begrüssungen wie "Guten Tag", " Guten Abend", "bis Morgen" usw. in unseren Sprachen beibringen. "Uuf Widdrluegä" konnten sie nicht so wirklich ausprechen, es klingte alles sehr komisch. Im Orchester haben wir bis jetzt noch nichts gespielt. Der Dirigent redete nun schon die zweite Stunde darüber, dass wir pünkltlich kommen müssen. Ich denke mal, in diesen 3 Stunden, wo er uns das sagte, hätten wir schon recht viel spielen können. Denn das ist einfach die Mentalität der Leute hier, dass man zu spät kommt. Und nur weil der Direktor halt nicht zu spät kommt, meint er nun, dass alle auch pünktlich sein müssen. Ich denke mal, das wird nie funktionieren. Und sobald einer 5 Minuten zu spät kommt, macht er ein riesen Theater, so dass wir gerade wieder 5 Minuten Unterricht verlieren. Kommen jedes Mal 3 spät... so verlieren wir jedes Mal unmengen an Unterricht. Ja, diesen Dienstag hatten wir glaube ich das erste Mal richtig Probe, denn vorher hatten die neuen noch gar keine Noten, doch mir war schlecht und so blieb ich zu Hause.
Im Chor bin ich nun im Alt II. Denn im Alt II brauchte sie noch kräftige Stimmen und so wollte sie mich dort haben. Ich glaube zwar nicht, dass meine Stimme so kräftig ist. Aber egal, ich bin jetzt jedenfalls dort, wo ich sein wollte und das ist die Hauptsache. Auch im Chor hatten wir bis gestern noch keine Noten, so dass wir noch gar nichts singen konnten. Wir werden nun die Schul-, Cochabamba- und Bolivienhymne singen. Sowie einen Kanon auf Französisch. und einige Lieder von den Beatles. Ich freue mich vorallem auf den Kanon auf Französisch. Denn das ist eine Sprache, die können die Bolivianer nicht wirklich aussprechen.

Die Schule ist echt einfach. Z. B. in Chemie haben wir gerade mit der organischen Chemie angefangen. Doch die Lehrerin hatte es nicht so ganz im Griff, Laura und ich mussten ihr so einige Dinge noch genau erklären. Genau so auch dem Phyisiklehrer, der wusste nicht, was der Unterschied ist, ob ein Gegenstand im Vakuum oder in der normalen Luft fällt. Aber ich denke, es ist besser, wenn die Fächer einfach sind und ich wirklich mitmachen kann. Ein Mitschüler sagte mir letztens, dass es ein Gesetz gibt, dass die Lehrer keine Hausaufgaben geben dürfen. Ich glaube nicht so ganz daran. Aber es geben erstaunlich wenige was auf.
Letzen Montag was ja Valentinstag. Das wird da ganz gross gefeiert. Wir, die Promo, haben in der Schule Schokolade, Gutzis, Rosen und Ballöne verkauft. Eigentlich war das so gedacht, dass man die dann seinem Geliebten weiterverschenkt, doch vorallem die Kleinen haben haufenweise Schokolade gekauft und sie selber gegessen. Das Geld, das wir eingenommen haben, brauchen wir für die Abschlussreise. Leider bin ich dann gar nicht mehr hier. So war der Montag schon wieder ohne Unterricht. Einige Jungs haben sich zusammengetan und gingen in jede Klasse rein und sangen was vor. Man hätte sie auch arangieren können, dass sie einer anderen Person was vorsingen, doch das wollte niemand.

Die Jungs in einer Klasse vor dem Vorsingen

Letzte Woche kam der Direktor der Schule in unsere Klasse rein und wollte von uns wissen, wie wir Demokratie finden. Danach fing er an, über die Griechen zu lästern, dass sie Sokrates umgebracht hätten und der die Demokratie erfunden hätte. Oder so irgendwie. Ich tscheggte nicht so ganz, weshalb er das machte.Vielleicht will er uns überzeugen, das Demokratie dumm ist, oder ihm war gerade langweilig. Aber er redete eine volle Stunde darüber.

Ansonten gibt es nicht s mehr zu erzählen, ich bin oftmals den ganzen Tag in der Schule. Denn mein Nachmittagsunterricht ist immer am Mittag und um 6 Uhr abends. Und ich habe keine Lust, extra noch nach Hause zu gehen. Es sind immer viele in der Schule, so reden wir einfach dort. 

  Unser Schulhof

Der Sommer ist nun endgültig vorbei. Heute regnet es mal seit langem nicht. Es ist sogar blauer Himmel. Ansonsten regent es JEDEN Tag. Aber der Herbst ist hier auch gleich Regen. Langsam geht mir das auf den Keks. Denn wenns regnet ist es so mega kalt hier. Die Häuser sind nicht wirklich isoliert und ich sitze in der Jacke auf meinem Bett. Aber nach dem Regen kommt dann nur noch der Winter, und der wird sicher nicht wärmer als der Herbst.

Machids guät 
euri Caro

Montag, 7. Februar 2011

Ferienende und Schulanfang!

Ich melde mich mal wieder! Tut mir ja Leid, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe. Aber ich hatte einfach keine Lust zum schreiben. Und so viel Zeit auch nicht. Also, fangen wir an:

Meine Ferien sind nun vorbei. Ja, so lange waren sie am Schluss gar nicht mehr. Es kam mir jedenfalls nicht so vor. Ich war die letzte Ferienwoche in Sucre. Wie ihr hoffentlich alle wisst, ist das die Hauptstadt von Bolivien. Aber da der Regierungssitz in La Paz ist, ist Sucre nicht mehr als eine normale bolivianische Stadt. Sie ist eher klein, ca. 300 000 Einwohner. Sie soll bekannt sein für ihre Schokolade. Aber ehrlich gesagt, die Schokolade ist gar nicht geniessbar. Es gibt echt keine bessere als die Schweizer. Die haben alle keine Ahnung hier. Denn alle fanden, wenn ich nach Sucre gehe, muss ich unbedingt Schoggi probieren.
Aber ausser der Schokolade ist Sucre echt eine schöne Stadt. Sie ist sehr touristenhaft. Es hat wahrscheinlich mehr Touristen als Einwohner. Deswegen ist die Stadt auch überhaupt nicht gefährlich und man kann gut noch um 10 Uhr abends, wenn s schon stockdunkel ist, alleine durch die Strassen laufen, was man in Cochabamba nicht so unbedingt tun sollte. Sucre wird auch die weisse Stadt genannt. Und den Namen hat sie durchaus verdient. Denn die Häuser sind ALLE weiss angemalt. In Cochabamba sind sehr viele Häuser gar nicht angemalt. Die Hauptstadt Boliviens ist enorm sauber. Sie gleicht schon fast einer schweizer Stadt. Alle Leute treffen sich auf der Plaza. Dort kann man stundenlang sitzen und Touristen anschauen. Es kommen all 2 Minuten Kinder vorbei, die für 1 Bs. (12Rp.) die Schuhe putzen wollen. Dabei fragen sie immer aus welchen Land wir seien und ob wir eine Münze hätten. Denn die verkaufen sie danach an andere Touristen und machen so mit "viel" Geld. Es hat vorallem Pizzerias und Chinesische Restaurantes...
Wir klapperten einige Museen ab und einen Tag machten wir eine Reittour. Ach, ich hab vergessen, ich ging mit drei Deutschen nach Sucre. Das Reiten war wunderschön. In den Anden ist man einfach alleine. Wir sahen Bauern die ihr Feld mit den Ochsen bewirteten (ich glaube das sagt man anders, aber ihr wisst schon was ich meine...) Es ist absolute Stille. Eine Stille wie ich sie seit ich die Schweiz verlassen habe vermisst habe. Äifach herrlig!
Wir gingen in den Dinopark. Das beste an dem ganzen Park ist der Dinobus mit dem man vom Centro der Stadt bis zum Park fährt. Dort sollte es echte Dinospuren haben. Doch, die sind so etwa 100 Meter weit weg, an einer Felswand und man sieht rein gar nichts. Also, die Spuren könnten genau so gut Schusslöcher sein. Im Park hat es Plastikdinos, so wie es in der Grün 88 in Münchenstein auch hat... DOCH: Die Dinos geben Geräusche von sich. War echt das langweiligste was wir gemacht hatten. Und hat für Ausländer 30 Bs. und für Bolivianer 10 Bs. gekostet. Das war nur gemeine Abzockerei!!! ;)
Ja, Sucre ist nicht so gross. Nach 5 Tagen mussten wir schon wieder abreisen. Aber was Museen und Aussichtspunkte anbelangt, haben wir die interessanten Dinge gesehn. Der Weg von Cochabamba nach Sucre ist nicht gerade der schönste. Er ist einen grossen Teil der Strecke einspurig. Und alles Schotterpiste. Die Fahrt dauert 11 Stunden und es gibt sie nur nachts. Ist wahrscheinlich besser so, denn neben der Strasse geht es sehr steil und sehr tief runter. Bei Nacht bekommt man davon nicht so viel mit. Es hat fast keine Dörfchen in der Gegend. So ist es manchmal einfach stockdunkel. Ich sah seit langem wiedereinmal ein Sternenhimmel. :)
Und am 1. Februar fing schon die Schule wieder an. Ich kanns kaum glauben, dass doch echt 3 Monate Ferien rum sind. Am Anfang dachte ich mir, dass das ewigs geht. Und 3 Monate nichts zu tun ist doch langweilig. Der Januar war aber doch noch ganz abwechslungsreich. Und wie dass immer am Ende der Ferien ist, hätte ich am Schluss gerne noch Ferien gehabt um mich auszuruhen. Aber ich freute mich doch auf die Schule. Ist wahrscheinlich auch das erste Mal! Ich konnte nun in die Laredo eintreten. Wie der Name "La- Re-Do" schon sagt, ist das eine Musikschule. Vorher war ich ja auf der Physikschule. Also kanns eingentlich nur besser werden. Laredo ist halb-öffentlich.  Die Leute sind nicht so hochnässig. Ums mal kurz zu sagen, die Schule ist einfach super hammer mässig. Die Leute sind richtig toll.
Wie sich das hier gehört, würde am Dienstag, am ersten Schultag, erstmal die Bolivienhymne und die Schulhymne gesungen. Doch in der Schule können die Leute singen. Es braucht keine CD und trotzdem tönt es viel schöner als in den beiden Schulen in denen ich schon war. Ich bin nun in der Promo. Das heisst in der Abschlussklasse. Die ganze Woche machten wir nichts in den Stunden, jeder Leher sagte uns dass wir die Promo sind, ja, wir wusstens eigenltlich auch schon in den Ferien. Aber nett, dass sie uns das immer nochmals sagen. Sie sagten uns auch noch, dass wir Ende dieses Jahres unseren Abschluss machen werden. Aber die Leute in meiner Klasse sind nicht dumm, ich bin mir sicher, dass es jeder schon wusste. Aber so ging die Zeit schnell vorbei. Zudem knüpften Laura (eine Deutsche) und ich Armbänder oder strickten.
Wir haben am Morgen so die Fächer wie Mathematik, Biologie, Sprache, Filosophie und so und am Nachmittag kann man selber wählen was man nehmen will. Es hat Tanzen, Theater und vorallem viele Musikfächer. Ich spiele nun Charango und fange nächste Woche mit Panflöte an. Zudem spiele ich im Blasorchester und singe im Chor. Nun ja, die Dirigentin wollte mich im Sopran I platzieren. Ich wollte aber in den Alt und nun bin ich Sopran II. Mal schauen, morgen ist die erste Probe, letzte Woche war nur Stimmeneinteilung. Aber ich glaube, der Alt würde mir doch besser gefallen.
Um in das Orchester zu kommen, musste ich dem Direktor der Schule, er spielt auch Klarinette und ist der Dirigent des Orchesters vorspielen. Doch da ich im Januar am reisen war, hatte ich so gut wie nichts geübt und konnte auch fast nichts spielen, denn  ich hatte keine Noten mitgenommen. Von meinem "nicht- einhalten- des- Tempos" war er nicht so glücklich. Aber umso toller und schönklingend fand er meine Klarinette. Auch wenn sie aus Plastik ist.
Ja, somit hätte ich wiedereinmal alles wichtige niedergeschrieben. Die Schule ist echt genau das Richtige für mich, zum Glück habe ich gewechselt.
Leider gibt es dieses Mal keine Fotos. Keine Angst, die Kamera wurde mir nicht nochmals geklaut, doch leider fiel sie runter und das Objektiv ging nicht mehr rein. Das war am ersten Tag in Sucre. Ich werde die Bilder bald nachliefern, die anderen haben ja auch Fotos gemacht.
Und die Schule habe ich nochnicht fotografiert.
Ja, noch was zum Wetter. Letzten Freitag hat es die ganze Nacht geregnet und am Morgen regnete es immer noch fest. So standen die Strassen teilweise unter Wasser und ALLE kamen zu spät zur Schule. Es wird langsam kalt und der Sommer geht vorbei.

Bis zum nächsten Mal

eure Caro