Montag, 13. Juni 2011

Salar de Uyuni und Santa Cruz

Die zweite AFS Reise wurde immer wieder verschoben, da sich nicht genug Leute anmeldeten. Doch zum Schluss fand sie doch noch statt. Sie ging an den Salar de Uyuni, der grösste Salzsee der Welt. Im Winter hat der jedoch fast kein Wasser und man kann mit dem Auto drüberfahren. Wir Cochabambinos reisten zuerst nach Oruro, wo wir auf alle AFSler Boliviens traffen. Einige kamen nicht mit, vorallem Belgier. Es war echt toll, alle so nach 7 Monaten wieder zu sehen. Es sind noch ein paar neue angekommen. Von Oruro fuhren wir im Zug nach Uyuni. In Bolivien gibt es fast keine Züge. Es hat keine Haltstelle, ausser Oruro und Uyuni. Im Zug gab es sogar einen Fernseher und jeder hatte seinen nummerierten Platz. Die Fahrt dauerte etwa 8 Stunden. Wir sahen dabei den Sonnenuntergang und es wurde alls wie weisser und kälter. Ja, wäre ja schön gewesen wenn es Schnee gewesen wäre, aber es war eben Salz. In Uyuni war es enorm kalt, jedenfalls für bolivianische Verhältnisse und wir standen mit Kappe, Schal und Handschuhen dort. Da alles noch weiss um uns war, kam ich mir echt vor wie im Skilager. Wir brachten unser Gepäck zu einen Hostel und gingen Znacht essen. Es war aber schon recht spät und die Restaurants waren schon geschlossen. Schlussendlich fanden wir eines, das Essen wurde uns um 1 Uhr morgens gebracht...
Am nächsten Morgen wurden wir auf die 6 Jeeps verteilt und fuhren los. Zuerst zu dem "cementerio de los trenes" ( Busfriedhof). Dort stehen viele alte, verrostete Züge rum. Auf denen kann man rumturnen und Fotos schiessen.

Danach gings auf den Salar (Salzsee). Der liegt etwa 25 km von Uyuni entfernt. Ich kann nur sagen, MAN MUSS ES MIT EIGENEN AUGEN GESEHEHN HABEN! Der Anblick ist echt wunderschön und nicht in Worte zu fassen. Es ist eine nicht endende, weisse Fläche.


Unser Chauffeur sagte, dass wir auf einer 10 Meter dicken Salzkruste fuhren, untendrunter aber noch 120 m Wasser seien. Die wenigsten Privatautos kommen wieder vom See runter, da sie nicht wissen wo er genug dick ist und einbrechen oder sich verfahren, da er einfach riesig ist. Wir fuhren zu einer Insel wo es riesige Kakteen hat. Komischerweise liegt auf der Insel gar kein Salz. Aber sie ist auch über und über voll mit Kakteen. Danach fuhren wir weiter auf dem Salar. Ich konnte mich nicht sattsehen am Weiss. In der Nähe des Ufers hatte es Wasser, aber hoffen wir mal, die Kruste untendrunter ist auch wirklich 10 m dick. So ging der erste Tag vorbei. Ich konnte endlich wieder mal schweizerdeutsch reden. So richtig ging es nicht. Aber nach den dreitagen verstanden wir uns langsam doch. Aber spanisch ist nun deutlich einfacher als schweizerdeutsch! ;)
Am nächsten Tag (Sonntag) morgens gingen wir in ein "Museum". Es war in einer Höhle und nur gerade ein kleiner Raum in dem 3 Salzmumien standen. Danach fuhren wir lange auf Feldwegen. Wir kamen zum letzten Dörfchen vor der Wüste und versorgten uns noch schön. Und schon gings weiter, nun gab es nur noch Erde, Sand und ein paar Hügel. Wir sahen einen Vulkan und kamen bis auf 5000 m. ü. M. Kurz vor dem Zmittagessen platze dem Jeep der Reifen. So durften wir zum Rastplatz laufen. Waren jedoch nur noch 5 Minuten. Nach der kurzen Mittagpause ging es weiter zum Steinbaum. Das ist so eine DER Attraktionen des Salares. In Wirklichkeit ist es einfach ein Felsen der vom Wind ein wenig bearbeitet wurde und nun aussieht wie ein Baum. Respektive es ist ein Dreieck, dass auf einem Sockel steht. Also nicht so richtig besonders. Egal, ein Foto hab ich trotzdem gemacht.


Es war schon recht kalt und die Sonne stand nicht mehr sehr hoch. So fuhren wir bis zum nächsten Hostel. Das war echt in der Pampa. Rundherum einfach nur Sand und irgendwo weiter Berge. Die Sonne verschwand nun ganz und es wurde kalt. Wir tranken Tee, doch auch der wärmte uns nicht richtig auf. So sassen wir lange im Gang, also das war der Essraum, nur dass die Türen und Fenster nicht so schlossen wie sie bei dieser Kälte sollten. Schon bald ging das Licht ab. Wahrscheinlich stellen sie das extra ab um Strom zu sparen. So sassen wir bei wenig Kerzenlicht dort. Auch das Wasser stellt ab. Denn das gefriert anscheinend ein in der Nacht. Das heisst, die WC's sind nicht das appettitlichste in der Nacht, besser man wartet bis zum nächsten Morgen. Die Nacht war echt kalt, sehr kalt, unheimlich kalt. Wollt ihr wissen wie ich geschlafen habe? Also ich hatte: 3 T- Shirts, Pyjama, 2 Pullis, Fleece, und Jacke, Leggings, Strumpfhose, Jeans, Pyjamahose, Trainerhose, 2 Paar Stulpen, 2 Paar Wollsocken, Amedisli, Handschuhe, Schal und Kappe an. Und ich hatte immer noch kalt. Wegen der Kälte stiegen auch alle Natels aus und deswegen wurden wir zu spät von den Führern geweckt. Das Licht ging nun, das Wasser noch nicht. Wir waren schon in aller Frühe im Jeep, immernoch mit 50 Kleiderschichten. Schon bald mussten wir jedoch halten, weil dem einen das Kühlwasser eingefroren ist. Wir besuchten Geysire, es könnten auch kleine Vulkane gewesen sein... Jedenfalls waren das Löcher im Boden und daraus kam Dampf der nach Schwefel roch. Bei den grösseren Löchern sah man es brutzeln drin. Der Dampf wärmte schon, der Nachteil, alles stank danach nach Schwefel.


Weiter gings zur "Laguna verde" (grüne Lagune). Die war aber nicht gross speziell. Also das Wasser war so ein wenig grün... Nach dem Mittagessen und Lamaföteli fuhren wir zur "Laguna colorada" und die war doch noch eindrücklich. Das Wasser ist richtig rot. So wie Fanta. Im Sommer hat es dort enorm viele Flamingos, jetzt im Winter hat es ganz ganz wenige.


Wir sahen an dem Tag die chilenische Grenze. Naja, ein Berg einfach... Gut, von dort mussten wir dann wieder recht weit in den Norden fahren. Weil wir fast an der Südlichen Grenze Boliviens waren. Aber die Fahrt war echt schön. Einfach so durch Wüste. Manchmal sah man vereinzelt Lamas, Schneeberge, und Gestrüpp. Noch ein paar Male mussten wir anhalten weil weitere Reifen geplatz sind und als es abwärtsging mussten aus einem Jeep alle aussteigen, weil seine Bremsen nicht richtig funktionierten. Wir kamen zu einem Bächlein und es war gerade enorm grün rundherum. Der Sonnenuntergang war auch enorm schön. Bei Nacht kamen wir schlussendlich in Uyuni an. Und das was ich vor 3 Tagen noch als sehr kalt empfand war nun schon angenehm. ;) Dort assen wir Znacht und nach Mitternacht fuhr unser Zug zurück nach Oruro, es schliefen alle, bis sie am Morgen den Fernseher anschalten mussten und alle aufwachten. Wie hätte es auch anders sein können, es hatte wieder mal Bloquierungen im Land. So sassen wir im Busbahnhof und warteten. Zum Glück fuhr dann etwa 2 Stunden später ein Bus nach CBBA. Anstatt 4 Stunden hatten wir 6. Aber wir kamen heil an! :)


2 Tage war ich in CBBA, danach wollte ich mit Thore, einem Deutschen, nach Santa Cruz, doch als wir am Donnerstagabend zum Busabahnhof gingen hiess es nur, es hat schon wieder Blockaden. Doch diesesmal nur in Chapare im Valle de Sajta, weil die Leute dort eine Universität wollen. Ja, so warteten wir also noch einen Tag und am Freitag abend war alles wieder offen und wir konnten gehen. Die Fahrt dauert etwa 12 Studen, doch es ist ein neuer Weg, und da die Fahrt über Nacht war, kamen wir schnell an! ;) Santa Cruz liegt auf wenigen Metern über Meer und ist deshalb das ganze Jahr durch warm. Wir konnten beide bei Marsello, einem Deutschen, wohnen. Am Samstag gingen wir zu einer Sanddüne. Die ist ein wenig ausserhalb der Stadt. Ich merkte richtig wie ich nicht mehr auf 2500 m. ü. M. war. Es war viel einfacher die Düne raufzulaufen. Es windete enorm dortoben. Wir liefen, sprangen und gumpen auf der Düne rum. Dahinter hat es noch Lagunen. Es war schön.


Am Sonntag gingen wir zuerst ins Zentrum, wir besichtigten die Kathedrale und kauften Souvenirs, mehr hat es in der Milionenstadt gar nicht zu tun. Danach fuhren wir mit Marsello's Familie auf ihre Farm. Die liegt etwa 1 Stunde ausserhalb von der Stadt. Zwischen Santa Cruz und Cochabamba liegen echt zwei riesige Welten. Santa Cruz gehört schon zum Amazonasgebiet. Es liegt im Regenwald. In Cochabamba hat es nun gar nichts Grünes mehr. Und Santa Cruz ist so voll. Die Farm seiner Familie ist riesig. Zuerst liefen wir einfach rum. Auf dem Grundstück liegt ein See. Völlig idylisch. Rundherum alles grün. Wir paddelten in einem Holzbötchen durch den See. Das Bötchen hat seine besten Tage hinter sich. Man muss fast pausenlos Wasser rausschöpfen und das Holz war schon recht morsch und zu Hause von einigen Tierchen. Die Zeit hätte für immer stehen bleiben können. Es war herrlich. Ich hörte endlich wieder einmal Vögel!


Nach dem Zmittag nahm uns ein anderer Onkel mit auf seine Farm,die ist etwa 20 min entfernt. Wir kurvten über das Grundstück und sahen einige Tiere, z. B. Strausse. Danach durften wir reiten. Und es war echt so toll. Die Sonne ging schon langsam unter. Und wir waren irgendwo in der "Wildnis" am Reiten. Es hatte noch mehr Pferde die um uns herum ritten. Ich kam mir vor wie in einem Film. Als es Dunkel war führten uns die Pferde wieder zurück zum Farmhaus und wir fuhren nach Hause. Am nächsten Tag (Montag) war frei weil "Dia del Maestro" war. Also fiel die Schule aus, da die Lehrer eben gefeiert wurden. Wir gingen ins Mariposario. Das ist auch ein wenig ausserhalb der Stadt. Dort hat es ein Schmetterlingshaus und ein Vogelhaus. Es hatte riesige Schmetterlinge, richtig viele und verschiedene.


Das Vogelhaus fand ich am tollsten. Dortdrin waren die Papageien, Tukane und Pfaue. Es kam mir vor, als wären die alle in der freien Natur, weil das Haus nur aus Draht bestand und draussen das genau gleiche Ambiente war wie drin. Ich sah die Papageien auch draussen, nur halt nicht so viele.


Man konnte drin auch weit nach oben und hatte von dort einen super Ausblick über den Regenwald. Das Grün ist so dicht und so satt. Später badeten wir im Pool des Mariposario und bauten Sandburgen, doch wir müsssen noch üben, denn nach spätestens 5 Minuten ist die Burg immer zusammengekracht... ;)
Und so kam auch schon unser letzter Tag in Santa Cruz. Den Morgen verbrachten wir im Haus. Am Nachmittag gingen wir nochmals in Zentrum, nochmals auf die Kathedrale rauf. Von dort sah man die ganze Stadt. Sie ist riesig und hässlich. Oder mir gefällt sie einfach nicht. Ich bin glücklich in Cochabamba zu wohnen. Zudem soll Santa Cruz auch sehr gefährlich sein. Wir kauften nochmals Souvenirs ein. Doch in Santa Cruz ist alles viel teurer als in Cochabamba. Natürlich immernoch nicht vergleichbar mit CBBA. Aber ich habe mich schon so an die cochabambinischen Preise gewöhnt, dass mir das alles auf einmal so teuer vorkam. Und so sassen wir auch schon in der Flota zurück nach Cochabamba. Sie war wieder in der Nacht und hätte ich nicht so mega dringend auf WC müssen wäre auch die Fahrt ganz angenehm gewesen. Als ich in Cochabamba um 7.30 am Morgen ankam hatte es 5°C.

Und nun geniesse ich noch meine letzten anderthalb Wochen in Cochabamba. Der Winter hält Einzug. Am Morgen ist es kalt, am Mittag ist es jedoch schon wieder so warm, dass man im T- Shirt rumlaufen kann. Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen in so wenig Zeit schon wieder in der Schweiz zu sein. Genauso wenig weiss ich wie ich mich hier von allen verabschieden soll. Es wird sicher nicht einfach. Schon bald sehen wir uns wieder. Erwartet keine Lebenszeichen mehr von mir, bis ich in der Schweiz gelandet bin. :) Es geht mir super hier und es wird mir auch noch super gehen bis dann!
Heute habe ich wiedereinmal frei. Nee, Pfingsten wird da nicht gefeiert, sondern es wird wiedereinmal gestreikt! ;)

Bis dann
eure Caroline