Irgendwo auf der Fahrt
Danach war ich im letzten Bus und etwa 40 km vor La Paz gab es Stau. Die anderen 3 Busse waren schon weiter. Nur wir mussten warten. Irgendwelche Lastwagenfahren haben ihre Lastwagen mitten auf die Strasse gestellt um die Strasse zu blockieren. Den Grund weiss ich nicht. Jedenfalls warteten wir mal so etwa eine Stunde irgendwo im Nirgendwo. Rundherum einfach nur Altiplano, so Gestrüpp und Erde. Ganz wohl war mir nicht. Irgendwann merken wir jedoch, dass sie die Blockierung nicht so schnell auflösen und kehrten um und suchten einen anderen Weg. Den fanden wir auch. Doch das war ein Feldweg, aus Sand und völlig holperig.
Der Feldweg
Schon nach kurzer Zeit standen wir jedoch auch auf diesem Weg, auch wegen Blockierung. Also warteten wir nochmals etwa eine halbe Stunde. Irgendwann konnten wir diese Blockierung passieren, doch schon 2 Kurven weiter wartete die nächste auf uns. Hiess also, nochmals warten.
Stau
Doch sie löste sich bald. Leider hatte der Bus vor uns ein technisches Problem uns stand mitten auf dem Weg. Also nochmals warten. Später kam der Bus weg und auch wir, und schon das nächste Problem, Es hatte eine Vertiefung im Boden. Nach langem Hin und Her und 500 Mal Räder durchspuhlen, durften wir aussteigen und den Berg hochlaufen, den der Bus wäre mit uns drinn nicht raufgekommen. Zum Glück durften die Instrumente drin bleiben.
Cholitas- typische bolivianische Frauen
Und endlich oben angekommen, konnten wir einsteigen und der Bus fuhr bis zum Busbahnhof in La Paz. Die Fahrt dauerte über 9 Stunden anstatt etwas mehr als 6 Stunden. Beim Einfahren von La Paz, sagte uns eine Lehrerin, dass wir nun bald ankommen und wir sollten unsere Sachen zusammensuchen uns uns bürsten! So bürstete sich der ganze Bus. Es war ein Bild für sich! Beim Busbahnhof wurden wir von Bussen vom Militär, also vom Staat, abgeholt. Der Bus ächzte recht die Strassen nach oben, La Paz ist ja enorm steil. Aber wir kamen heil im Regierungsgebäude an. Leider blieb nicht mehr viel Zeit, wir zogen uns um und drängten alle auf WC (ok, ist jetzt nicht wirklich interessant...) und schon sangen wir ein. Im Hinterhof des Regierungsgebäude Boliviens! Da kommt man mal auf fast 4000 m. ü. M. an und soll auch noch gerade genug Luft haben um schön zu singen. Es gab auch der eine oder die andere, die fast umgekippt sind! Wir haben nun Winter und in La Paz spürte man den doch noch schön. Als wir fertig waren mit einsingen, eine Sopran hat das Einsingen geleitet, deswegen hat es uns nicht so viel gebracht, aber es war zu kalt um zu reklamieren, gingen wir in einen Raum um uns aufzuwärmen. Unser Tenue war schwarze Hose, schwarze Schuhe und das Schult- shirt mit einem weissen Langarmshirt darunter (wegen der Kälte).
Beim Aufwärmen und Warten
So standen wir kurz vor 7 Uhr vor dem Regierungsgebäude, also das andere war auch so ein Gebäude der Regierung, aber dort waren alle Büros, nun gingen wir in das, wo der Evo arbeitet und ich glaube auch teilweise wohnt oder so...) Dort durften wir wieder Klassenweise hinstehen, in Reihenfolge des Nachnamens, das heisst, ich war die Letzte! Den es wurde Liste geführt, wer eintretet und man musste durch so einen Detektor (oder wie das heisst) wie es am Flughafen auch gibt. Hahaha, alle mussten auf mich warten! ;) Drinnen übten wir nochmals rasch. Um Punkt 7 Uhr standen wir alle schön auf unseren Postitionen. Doch der Señor Presidente liess auf sich warten. Ganze 40 Minuten. Als er die Treppe hinunter geschritten kam mussten wir alle wie wild klatschen und danach wurde die Nationalhymne gesungen. Das "Publikum" legte dabei die eine Hand aufs Herz, der andere Arm wurde ausgestreckt. Was wir nicht wussten, die Hymnen mussten wir auswendig singen... So bewegte ich manchmal nur meine Mundmuskeln (Lippenmuskeln???). Danach redete eine Schülerin, sie erzählte, wie unsere Schule funktioniert und dass es einfach die Beste ist! Stimmt auch, es ist einfach die Beste der Welt. Das Orchester spielte einige Stücke, der Kinderchor sang, eher schlecht als recht, aber es sind ja Kinder.
Das Orchester im Regierungsgebäude
Und es redeten Leute vom Staat und der Schuldirektor. Evo Morales musste das Dokument unterschreiben und hielt es mit einem Lächeln hoch (das Dokument). Zwei "Butler" mit weissen Handschuhen trugen extra einen Tisch vor ihn hin. Und nun haben wir den Titel ganz offiziel. Evo redete dann auch noch und zum Schluss wurde die Schulhymne gesungen. Es waren enorm viele Fernseh- Leute da. Wir sind halt schon eine ganz tolle Aktion. Nach der Schulhymne verschwand Evo leider so schnell. Ich hätte ja gerne noch ein Foto von ihm gemacht. Wir durften die ganzen 2 Stunden stehen, das war noch ganz schön anstrengend. Danach gab uns der Staat Fast Food Poulet. Die trieften nur so vor Fett. Und schon ging es zurück zum Busbahnhof und um Punkt 12 Uhr Mitternacht fuhren die Busse los. Die Rückreise verlief ruhig. Im (auf dem???) Altiplano sieht man schön die Sterne und den Mond, der ist hier um 90° gedreht. Er sieht so aus, als ob ihm unten ein Stück auf die Erde gefallen wäre, oder oben etwas in den Himmel geflogen ist. In Cochabamba hat es zu viele Lichter, da sieht man nie einen Sternenhimmel. Nach 6 Stunden staufreier Fahrt kamen wir zur Einfahrt Cochabamba. Doch der Bus kann nicht so einfach in die Stadt rein, da die Kurven zu eng sind oder die Strassen zu wenig hoch (Also, die Strassenschilder oder Stromkable hängen zu tief). So drehten wir eine riesen Runde und kamen dann nahe an die Schule, doch um ganz zur Schule zu kommen, mussten wir nochmals eine Runde durchs Zentrum machen. Aber eben, die Kabel hängen sehr tief, wir haben prompt 3 Mal welche runtergerissen, also die Kabel durchgetrennt. Schliesslich kamen wir nach 1 weiteren Stunde durch die Stadt kurven vor der Schule an! Um 7 Uhr morgens. Ich ging nach Hause und schlief mal schön eine Runde! ;)
Bis zum nöchschte Mol
euri Caro